Die Geschichte der PLÖTZE.N˚17
Erstmals wurde das Haus 1418 urkundlich erwähnt als „Haus zur Messerschmiede“ gegenüber dem Siegeshaus. 1450 war es im Besitz des Schöffen und Schultheißen Hen(ne) Grebe und seiner Frau Megkeline. Das heutige Gebäude wurde auf den Grundmauern eines älteren Vorgängerbaus errichtet.
Die dendrochronologische Altersbestimmung erbrachte für den Kernbau das bemerkenswerte Baujahr 1536. Aus dieser Zeit stammen noch große Teile der rückwärtigen Trauffassade zur Rosengasse sowie Reste in der ehemaligen Schaufassade zur Plötze. Innen ist neben den Deckenbalken nur noch die komplett erhaltene Querwand im 2. Obergeschoss der Erbauungszeit zuzuordnen.
Ein durchgreifender Umbau des Hauses erfolgte in den Jahren 1678/79. In dieser Zeit wurden die beiden Zwerchhäuser aufgesetzt und die Fassade durch Vergrößerung der Fenster in ihrem Gefüge grundlegend geändert. Im Inneren erfolgte die Errichtung der heute noch erhaltenen Spindeltreppe. Die Außenwand des Erdgeschosses zur Plötze erfuhr eine komplette Erneuerung. Neben dem Einbau von geschnitzten Pfosten wurde hier auch der Rähm ausgetauscht.
Ein weiterer Umbau in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts führte zu einer abermaligen Vergrößerung der Fenster und zu entsprechenden Substanzverlusten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde das Haus flächig verputzt. Der geschweifte Wellengiebel des Zwerchhauses wurde abgebeilt und erhielt einen Dachüberstand.
Die Nachkriegszeit brachte nur noch wenige Änderungen mit sich. Modernisierungen und Renovierungen erfolgten in dieser Zeit nur oberflächig und ohne durchgreifende Eingriffe in das Hausgefüge und dessen Oberflächen. Im Erdgeschoss wurde in vierter Generation ein Uhren- und Schmuckgeschäft betrieben, welches in 2012 aufgegeben wurde.